Nach dem langen Corona-Lockdown sehnen viele Familien sich nach einem „normalen“ Alltag. Doch der ist trotz zahlreicher Lockerungen noch längst nicht in Sicht. Stattdessen heißt es: Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen, um sich und andere vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Zahlreiche neue Regeln bestimmen das Miteinander. Und nicht immer ist es leicht, den Durchblick zu behalten. Es lohnt es sich, auch die eigenen Familienregeln in Krisenzeiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn: Wirksame Regeln sind Wegweiser durchs Leben.
Überall, wo Menschen zusammenleben, gelten Regeln. Manche stehen in dicken Gesetzbüchern. Andere gelten unausgesprochen. Zugegeben: Regeln einzuhalten, erscheint manchmal unbequem und lästig. Wieso soll ich nachts auf einer menschenleeren Kreuzung warten, weil die Ampel gerade rot zeigt? Andererseits: Die selbe Ampel verhindert tagsüber ein lebensbedrohliches Verkehrschaos.
Auch Kinder brauchen Regeln. Nicht, damit Erwachsene sie besser im Zaum halten können. Sondern damit das familiäre Miteinander reibungsloser und stressfreier funktioniert. In jeder Familie gibt es eigene Verhaltens- und Spielregeln. Wenn alle wissen, woran sie sind, reduziert das Ängste und Unsicherheiten.
Wissen Kinder genau, was von ihnen erwartet wird (und was sie von anderen erwarten dürfen), schafft das Verlässlichkeit. Sie können sich freier entfalten, statt ihre Energie darauf zu verwenden, sich immer wieder neu orientieren zu müssen. Von klaren Regeln profitieren alle in der Familie: Kinder und Eltern müssen nicht ständig neu überlegen oder diskutieren, was in welcher Situation zu tun ist.
Die Coronakrise hat die gewohnte Alltagsstruktur etlicher Familien komplett auf den Kopf gestellt. In vielen Situationen herrscht große Ungewissheit. Wohl in jeder Familie kommt es deswegen gelegentlich zu Stress und Zoff. Spätestens, wenn es immer wieder knirscht und knallt im familiären Miteinander, kann es hilfreich sein, (Familien-)Regeln zu überdenken oder neu einzuführen. Unsere Checkliste unterstützt Sie dabei:
Je nach Alter und Entwicklungsstand Ihrer Kinder können Sie Regeln in der Familie gemeinsam vereinbaren. So spüren die Kids: Auch ihre Bedürfnisse zählen. Sie fühlen sich wichtig und fähig. Und sie lernen dabei, selbständig zu planen und zu handeln. All das hilft Kindern außerdem, sich nachher an die neue Regel zu halten.
Die Texte der Elternbriefe basieren auf dem Ansatz von „Kess-erziehen“. „Weniger Stress. Mehr Freude.“ ist das Motto der Kess-Kurse. Informationen finden Sie unter: www.kess-erziehen.de