Seit der Geburt unserer Tochter (neun Monate) tobt bei uns zu Hause der Bär, denn wir haben auch noch einen vierjährigen Sohn. Ich versuche oft über soziale Medien – meistens auf Instagram – Erziehungstipps zu bekommen. Denn viel Zeit habe ich nicht. Mittlerweile bin ich ziemlich verzweifelt, weil ich den Eindruck habe, dass dort alle ihre Kinder besser verstehen als ich. Die einfachen Tipps müssten doch auch in unserer Familie funktionieren, aber bei mir klappt vieles nicht. Was kann ich tun?
In einer sehr turbulenten Familiensituation, wo die täglichen Aufgaben und Anforderungen sich stapeln, ist es natürlich verlockend, sich kurze und schnelle Infos zu holen. Viele Erziehungstipps in den sozialen Medien wirken scheinbar simpel. Doch wenn sie sich dann doch nicht „mal eben so“ umsetzen lassen, kann das zu starken Selbstzweifeln führen. Was also hilft, um den Stress in den Griff zu kriegen?
In der Ruhe liegt die Kraft
Mit zwei kleinen Kindern prallen jeden Tag zig Ansprüche und Anforderungen auf Sie ein. Um in dieser Situation einen klaren Kopf zu bewahren, ist es wirklich wichtig, zunächst gut auf sich selbst zu achten. Denn: Je besser es Ihnen geht, umso entspannter können Sie reagieren. Und wer weniger gestresst ist, dem stehen auch mehr Handlungsmöglichkeiten offen:
Eins nach dem anderen
Es kursieren zahlreiche Ideen zum Thema Kindererziehung – nicht nur in den sozialen Medien. Suchen Sie die aus, die zu Ihnen, Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Familie passen:
Auf das Gute gucken
Leider sind wir Menschen darauf getrimmt, Fehler zu entdecken. Statt darauf zu fokussieren, was alles gut läuft.
Auch Kleinigkeiten zählen
Allein, wenn Sie versuchen, eine gute Familienatmosphäre für alle zu schaffen, wirkt das schon. Ihre Familie wird sehr genau spüren, dass dies für Sie ein großer Wert ist. Und es ist völlig in Ordnung, auch mal anzusprechen, wo die eigenen Grenzen liegen. So können Ihre Kinder sich von Ihnen abschauen, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen und den Familienalltag solidarisch zu gestalten.
Sabine Maria Schäfer
Erziehungsberaterin, systemische Familientherapeutin und "Kess-erziehen" - Kurs-Referentin
Sie wünschen sich einen entspannteren Erziehungsalltag?
Die kess-erziehen-Elternkurse schauen in erster Linie auf das „Wie“ des Miteinanders und rückten damit die Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kindern in den Mittelpunkt. Dabei geht es nicht um Patentrezepte, die immer und überall gültig sind, sondern um eine achtsame und respektvolle Haltung und um einen konsequenten Umgang miteinander.
Es gibt Impulsvorträge, Übungen, konkrete Anregungen für zu Hause und einen Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern!