Samstag, 13:26 Uhr

"Kess" durch die Krise

Störendes Verhalten: Ein Blick hinter die Kulissen hilft

Störendes Verhalten: Ein Blick hinter die Kulissen hilft
Foto: Bonnie Jacobs / iStockphoto

Wieso darf ich nicht mit Oma kuscheln? Warum muss ich auf dem Schulhof eine Maske tragen? Weshalb darf ich meinen Kindergeburtstag nicht so feiern wie ich will? - Die Corona-Zeit konfrontiert Kinder immer wieder mit ungewohnten Situationen. Manche reagieren auf die Veränderungen quengelig, aufbrausend oder hilflos.  

Wenn Eltern nicht mehr weiter wissen

Mütter und Väter stehen dann bisweilen ratlos vor ihrem Nachwuchs. Schnell kann es in solchen Situationen passieren, dass sich alle miteinander in einen entmutigenden Teufelskreis verstricken: Eltern bekämpfen das nervige Verhalten immer stärker. Und das Kind legt noch eine Schippe drauf, weil es sich unverstanden fühlt.   

Was ist hier eigentlich los?

Oft verbirgt sich hinter solchen Verhaltensweisen eine „versteckte Botschaft“. Das Kind fühlt sich in einem seiner sozialen Grundbedürfnisse verunsichert. Eigentlich möchte es:  

  • dazugehören & sich geliebt fühlen
  • wichtig sein & Bedeutung haben
  • sich fähig fühlen & Einfluss nehmen
  • sich geborgen & sicher fühlen  

Wieso benimmt das Kind sich so?

Es handelt nicht aus böser Absicht oder um seine Eltern zu ärgern. Sondern: Weil es das Gefühl hat...

  • außen vor zu sein
  • nicht mitbestimmen zu dürfen
  • nicht ernst genommen zu werden
  • nichts hinkriegen zu können  

Das Kind „sendet“ auf seine Weise deutliche Signale. Und zeigt damit: „Ich fühle mich mit einer bestimmten Situation nicht wohl.“ - Eines seiner sozialen Grundbedürfnisse ist nicht erfüllt.  

Was hilft bei störendem Verhalten von Kindern?

Zu überlegen, was das Kind ausdrücken will und was es eigentlich braucht, kann typische Konfliktsituationen entschärfen. Unsere kesse Checkliste hilft bei der Spurensuche:  

  • Welche Situation fällt mir ein, in der mich das Verhalten meines Kindes genervt, provoziert, oder gekränkt hat?
  • Wie hat mein Sohn/meine Tochter sich in dieser konkreten Situation verhalten?
  • Welche „versteckte Botschaft“ könnte mein Kind mir damit übermitteln wollen?
  • Welches Grundbedürfnis meines Kindes ist nicht erfüllt?  

Und was mache ich jetzt?

Zwei Beispiele aus dem Corona-Alltag illustrieren, wie Eltern gezielt auf die sozialen Grundbedürfnisse ihres Kindes eingehen können.  

  • Marvin ist total anhänglich und bettelt ständig um Aufmerksamkeit. Das führt besonders bei Treffen mit Oma und Opa, wo Abstand angesagt ist, zu Problemen.
  • Die Botschaft dahinter: „Ich möchte beachtet werden und dazugehören.“
    Was hilft? Andere Zeichen der Zuneigung finden, z.B. Luftküsse auf Entfernung. Und: Marvin im Alltag immer wieder mit einbeziehen, um sein Bedürfnis nach Nähe zu erfüllen.  
  • Charlotte flippt aus, weil ihre Lieblingsmaske in der Wäsche ist und sie eine andere aufsetzen soll.
  • Die Botschaft dahinter: „Ich will mitbestimmen können und selbstständig sein.“
    Was hilft? Mitsprache ermöglichen. Und – wo immer es geht – Charlotte begrenzte Wahlmöglichkeiten geben. Oder: Veränderungen vorab mit ihr besprechen, damit sie sich darauf einstellen kann.  

Kess-erziehen


Die Texte der Elternbriefe basieren auf dem Ansatz von „Kess-erziehen“.  „Weniger Stress. Mehr Freude.“ ist das Motto der Kess-Kurse. Informationen finden Sie unter: www.kess-erziehen.de
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