Für viele junge Eltern es fast „selbstverständlich“ mit ihren Babys ein Eltern-Kind-Gruppenangebot zu besuchen. Während Krabbelgruppen, PEKiP (Prager Eltern Kind Programm), Babymassage und ähnliche Angebote vor Corona nur in Präsenz stattfanden, hat sich das Angebotsformat durch die Pandemie gewandelt. Immer mehr Familienbildungsstätten bieten Online-Kurse über das Internet an, wenn es nicht möglich ist, sich vor Ort zu treffen. So funktioniert der Austausch auch digital, beispielsweise per Livestream oder Video-Call. Manche Eltern fragen sich, ob Kinder im Alter zwischen drei bis fünf Monaten überhaupt solche Gruppen brauchen und wozu oder wofür die Angebote gut sind.
„Ganz junge Babys brauchen vielleicht (noch) keine Spielkameraden“, sagt Konni Faber, Leiterin der katholischen Familienbildungsstätte e. V. in Simmern. „Aber Kindern und Eltern tut es gut, über eine längere Zeit in eine Gruppe hineinzuwachsen und mit den anderen Kindern vertraut zu werden. Viele gehen später dann auch zusammen in die Kita und sogar in die Schule.“ Vorerst genießen die Kinder in der Gruppe vor allem die intensive Nähe zu Mama oder Papa. Und die ist sowohl bei virtuellen als auch bei Vor-Ort-Gruppen gegeben. Bei den Treffen nimmt die Bezugsperson sich Zeit fürs Baby und kann Impulse, Anleitungen und Anregungen für kindgerechte Spiele, Lieder, Massagen und Berührungen aufnehmen. All das unterstützt die Bindung und fördert die Beziehung von Eltern und Kind.
Jungen Eltern tut es gut, sich mit anderen Familien auszutauschen. Es hilft zu hören, dass andere vor ähnlichen Fragen stehen. „Eltern können ihre Unsicherheiten und Fragen ansprechen. Sie werden durch qualifizierte und erfahrene pädagogische Kursleiterinnen begleitet, die ein offenes Ohr haben und fachkompetent beraten können“, betont Konni Faber.
Den Namen weiß ich nicht. Doch du bist einer
Der Engel aus dem himmlischen Quartett,
Das einstmals, als ich kleiner war und reiner,
Allnächtlich Wache hielt an meinem Bett.
Wie du auch heißt – seit vielen Jahren schon
Hältst du die Schwingen über mich gebreitet
Und hast, der Toren guter Schutzpatron,
Durch Wasser und durch Feuer mich geleitet.
Du halfst dem Taugenichts, als er zu spät
Das Einmaleins der Lebensschule lernte.
Und meine Saat, mit Bangen ausgesät,
Ging auf und wurde unverhofft zur Ernte.
Seit langem bin ich tief in deiner Schuld.
Verzeih mir noch die eine – letzte – Bitte:
Erstrecke deine himmlische Geduld
Auch auf mein Kind und lenke seine Schritte.
Er ist mein Sohn. Das heißt: er ist gefährdet.
Sei um ihn tags, behüte seinen Schlaf.
Und füg es, daß mein liebes schwarzes Schaf
Sich dann und wann ein wenig weiß gebärdet.
Gib du dem kleinen Träumer das Geleit.
Hilf ihm vor Gott und vor der Welt bestehen.
Und bleibt dir dann noch etwas freie Zeit,
Magst du bei mir auch nach dem Rechten sehen.
Mascha Kaléko
aus: In meinen Träumen läutet es Sturm.
© 1977 Deutscher Taschenbuch Verlag,
München
Die Kursleiterin ist achtsam und wertschätzend und entschärft die Versuche mancher Eltern, die Kinder miteinander zu vergleichen. Maria dreht sich schon auf den Bauch, Paula schläft durch, Lukas hat zwei Zähne: Solche beiläufigen Erwähnungen nähren bei manchen Eltern die Sorge, ihr Kind entwickle sich nicht optimal. Im Kurs macht die Leiterin klar: Kein Kind ist wie das andere und entwickelt sich in seinem eigenen Rhythmus.
Seit immer mehr Väter ihre „Partnermonate“ in der Elternzeit wahrnehmen, nehmen auch Väter gern an Eltern-Kind-Gruppenangeboten teil. „Viele junge Familien lösen das ganz flexibel: Wer Zeit hat, kommt, manchmal auch die Oma“, berichtet Konni Faber. Für Familien mit ganz engem Terminkalender haben manche Familienbildungsstätten, Elternschulen, Hebammenpraxen, Familien und Mütterzentren sogar Gruppen an den Wochenenden eingerichtet.