zuerst war es die Plüsch-Maus zum ersten Geburtstag, dann zu Weihnachten die Schiebetier-Maus. Ahnungsvoll googelte ich, welche Mäuse die Oma unserer einjährigen Tochter wohl noch schenken könnte. Die Maus-Regenjacke? Oder das Planschbecken?
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich sage nichts gegen die Qualität dieser Produkte (die ich nicht getestet habe) oder die Maus persönlich; ihre TV-Auftritte zählen zum Besten im Kinderfernsehen. Und ganz sicher leben im Disneyland des Merchandising viel zweifelhaftere Charaktere. Was mir nicht schmeckt, ist diese Masche. Das positive Image der Maus (und das von Lillifee, Winnie the Pooh und wie sie sonst alle heißen) muss dafür herhalten, vom Trinkbecher über das T-Shirt bis zum ärgsten Tinnef alles Mögliche ans Kind bzw. seine Eltern zu bringen. Frage da niemand nach Sinn oder Qualität; die Summen, die die Hersteller für die Lizenzen ausgeben, können sie jedenfalls nicht in die Verbesserung der Produkte stecken.
Diese schöne Welt der Marken wird meine Tochter früh genug vereinnahmen. Bis dahin soll sie bei uns lernen: Wir kaufen eine Regenjacke, weil sie zuverlässig vor Regen schützt, und nicht weil irgendwer darauf klebt. Das sieht Oma bestimmt genauso.
Ihr Josef Pütz