Eltern bemerken es teils erfreut, teils auch mit ein bisschen Wehmut: Mehr und mehr zieht ihr Sprössling ihnen jetzt andere Kinder als Spielpartner vor. Die Freunde rücken in den Mittelpunkt des Denkens und Fühlens des Dreijährigen.
Dahinter steht vor allem der Drang, die Welt „draußen“ zu erforschen. Durch Spielgefährten
Sicher: Kleine Kinder wechseln ihre Freunde oft schneller als das Hemd. Gestern war es noch Laura – wegen ihres süßen Kaninchens. Heute ist es Paco, der so toll bauen kann, morgen vielleicht Ines, weil Paco immer „Bestimmer“ sein will. Trotzdem dürfen Eltern die Gefühle ihrer Kinder nicht unterschätzen, etwa ihre Trauer um eine untreue Freundin klein reden („Mach’ dir nichts daraus, morgen hast du eine neue.“) Manche Sandkasten-Beziehung hält ein Leben lang!
Freunde können Eltern ihrem Kind nicht verordnen; sie können seine Wahl nur liebevoll begleiten. Das heißt: den Freunden die Wohnung öffnen, Besuche bei ihnen erlauben und sie ab und zu bei Familienausflügen mitnehmen. Nur im Notfall sollten Eltern sich einmischen – wenn Sohn oder Tochter zum Beispiel offensichtlich unter einer ungleichen Beziehung leidet. Ansonsten verkneifen sie es sich besser, ihrem Kind diesen „Rowdy“ oder jenes „Luxus-Püppchen“ aus einer bloßen Abneigung heraus madig zu machen. Vielleicht bedeutet die Anerkennung eines Mädchens oder Jungen aus einem ganz anderen Milieu für sein Selbstwertgefühl besonders viel!