Joleen ist schon ganz aufgeregt, und ich bin’s auch. Denn morgen kommt die Schnullerfee.
Ich habe sie eingeladen, weil ich mir Sorgen um Joleens Zähne mache. Bis heute greift unsere Tochter gerne nach einem Nuckel, um nach einem Streit mit mir oder einem anstrengenden Tag im Kindergarten „runterzukommen“. Und diese Gewohnheit, fürchte ich, könnte später lästige Zahnspangen-Prozeduren nach sich ziehen.
Ich weiß aber auch: Joleens Nuckel haben ihr gute Dienste geleistet. Sie haben ihr geholfen, sich selbst zu regulieren, und, ja, sie unabhängiger von anderen Tröstern gemacht. Deshalb wird die Schnullerfee die Schnuller nicht einfach ersatzlos von dem Fensterbrett mitnehmen, auf das Joleen sie legen will, sondern ein kleines Schmusetier und ein Briefchen dalassen: „Für Dich, liebe Joleen! Toll, dass Du schon groß bist und alle Deine Schnuller den Babys schenkst, die sie dringender brauchen! Und wenn Du selbst noch einmal Sehnsucht nach einem Nuckel spürst, sind Mama oder Papa bestimmt bereit, ganz fest mit Dir zu kuscheln.“ Für uns Eltern ist die Schnullerfee also keine Patentlösung, sondern eine Selbstverpflichtung: genau hinzugucken, wann und wo Joleen sich überfordert fühlt und eine Extra-Portion Zuwendung von uns braucht. Ich hoffe, wir kriegen das hin.
Beate Dahmen