Jeden Morgen derselbe Stress! Die Mutter muss um halb neun im Büro sein. Vorher müssen Tochter Nina, 4, zur Kita und Sohn Sebastian, 2, zur Tagesmutter. Also: 7 Uhr wecken, 7.30 Uhr Frühstück, 7.45 Uhr anziehen, 8 Uhr los. Doch dann findet Nina ihren Lieblingspullover nicht, dafür aber ein cooles Bilderbuch, und Sebastian hat nach einer halben Stunde sein Butterbrot noch immer nicht aufgegessen, weil er mit seinem Auto um die Teller Slalom fährt. Dann klemmt der Reißverschluss von Ninas Anorak, und als schließlich alle eigentlich startklar sind, muss Sebastian noch dringend sein Schnuffeltuch suchen..
Ganz anders sonntags. Da wollen die Kinder mit dem Vater zum Spielplatz; aber erst wird der Priester nicht fertig mit der Messe, dann ruft Vatis Freund an, und schließlich sollen alle erst noch ein Mittagsschläfchen machen …
Wer also trödelt? Immer der, auf den die anderen warten. Manchmal lässt sich das nicht vermeiden, und meistens ist es auch nicht weiter schlimm. Ärgerlich wird Trödeln nur dann, wenn es zu Machtkämpfen führt – nach dem beliebten Muster: „Wenn du nicht sofort …“
Und was hilft?
Erstens: Verständnis dafür, dass Kindern halt andere Dinge wichtig sind als ihren Eltern und dass sie ein Zeitgefühl erst entwickeln müssen.
Zweitens: Eine Zeitplanung, die den Tag nicht mit Terminen zupflastert und Puffer zum Trödeln lässt.
Und drittens: Klare Absprachen, quasi als ‚Geländer durch den Alltag‘. Damit alle wissen, was wann dran ist.