Wie überall, wo Menschen zusammen leben, gelten auch in Familien mehr oder weniger feste Regeln. Manche sind eindeutig ausgesprochen: „Wer von draußen Dreck hereinschleppt, wischt ihn auch wieder weg.“ An andere hat sich die Familie einfach gewöhnt: „Um 18.30 Uhr essen wir zu Abend.“ Und das ist gut so, denn Regeln erleichtern das Zusammenleben; sie ersparen es Familien zum Beispiel, die Zeiten fürs Essen Tag für Tag neu auszuhandeln. Sie werden zu einem „Geländer durchs Leben“, das Sicherheit und Orientierung schenkt.
Gleichzeitig ist es völlig normal, dass Kinder Regeln ab und zu in Frage stellen oder sogar dagegen aufbegehren. Manchmal versuchen sie damit auszutesten, ob Regelungen oder Grenzen noch gelten – eine Art Selbstvergewisserung. Oder sie spüren das verständliche Bedürfnis, nicht immerzu reglementiert zu werden und einmal selbst „Bestimmer“ zu sein. Manchmal steckt aber auch berechtigter Protest dahinter, zum Beispiel weil Kinder sich weiterentwickelt haben und „alte“ Regeln nicht mehr passen.
Obwohl wir Gott nie gesehen haben,
sind wir wie die Zugvögel,
die an einem fremden Ort geboren,
doch eine geheimnisvolle
Unruhe empfinden,
wenn der Winter naht,
eine Sehnsucht nach der frühlingshaften Heimat,
die sie nie gesehen haben
und zu der sie aufbrechen, ohne zu wissen, wohin.
Ernesto Cardenal
zitiert aus: Andrea Schwarz, Frei! Sehnsuchtsvoll leben.
Die Botschaft der Wildgänse, adeo Verlag, 2016, S. 16
Es kommt also darauf an, klug mit diesem Instrument umzugehen; umso mehr Konflikte können sich Familien ersparen. Ein paar Vorschläge:
Und, last not least: