Mirko ist voll ins Spiel versunken. Ein Flugzeugunglück erfordert gerade den Einsatz sämtlicher Feuerwehrautos. „Wann müssen wir los?“, fragt er beiläufig. „Wenn du fertig bist“, antworte ich.
Mein Plan ist ein Ausflug nach Köln mit Aufstieg auf den Turm. Aber soll ich Mirko deswegen stressen? Der Alltag meines Enkels ist so schon reichlich durchstrukturiert. Morgens ausschlafen ist nicht – um 7 heißt es aufstehen, um Viertel vor 8 geht’s los zur Kita. Und beim Abholen um halb 4 nur keine Müdigkeit vorschützen: erst mal ist Einkaufen mit Mama dran. Außer freitag-nachmittags: Dann heißt es Tasche packen fürs Papa-Wochenende. Alternativ stehen am Mama-Wochenende größere Einkäufe an, weil die Schuhe schon wieder zu klein sind.
Wie anders verläuft dieser Familien-Alltag heute als der unsrige „damals“! Gut, meine Tochter erzieht Mirko allein, da stellt sich das Problem verschärft. Doch vielen Elternpaaren, die gemeinsam erziehen, geht es ähnlich. Um so mehr freue ich mich, dass wir, Oma und Opa, Ruhepunkte schaffen können, in denen Mirko über die Zeit verfügen kann. Übrigens verkündete er nach zehn Minuten: „Wir können jetzt fahren.“ Und in Köln hatten wir locker noch Zeit für ein Eis, da der Turm sonntags eh’ erst ab 14 Uhr geöffnet ist.
Ihr
Hubert Heeg