Donnerstag, 07:47 Uhr

Liebe Mutter, lieber Vater,

geschafft! Der Plan für Joleens erste große Ferien steht. Bevor ich daranging,  ahnte ich nicht im Mindesten, wie viel Kopfzerbrechen und Rum­telefonieren das kosten und wie sehr ihr neuer Lebensabschnitt „Schule“ unsere eingespielten Abläufe durch­einanderwirbeln würde.

Obwohl das nur logisch ist. Um Joleen in ihren 12 Wochen Schulferien zu betreuen, müssten mein Mann und ich unseren kompletten Jahresurlaub (je sechs Wochen) investieren. Und jeder Tag Familienurlaub zu dritt würde an einem anderen eine Betreuungslücke reißen.

„Andere Eltern kriegen das auch hin“, sagte mein Mann und hängte sich ans Telefon. Und nach ein paar Tagen hatten wir genug Ideen zusammen. Eine Woche wird Joleen bei der Familie ihrer Patin verbringen, danach besuchen uns die Großeltern und kümmern sich um ihre Enkelin. Dann gibt’s drei Wochen Familien- inklusive Badeferien an der Ostsee, und für die letzte Ferien­woche haben wir mit den Eltern von Joleens besten Freundinnen ein Betreuungsarrangement auf Gegenseitigkeit ausgetüftelt. Joleen findet’s prima so. Wir auch – und wir wissen jetzt, dass wir ab sofort unsere Urlaubstage viel sorgfältiger und länger im Voraus planen müssen als bisher. Vielleicht, so hoffen wir, ist Joleen im nächsten Jahr ja selbstständig genug, um bei einer Kinderfreizeit mitzumachen. Dann müssen wir nur noch einen finanziell tragbaren Platz für sie finden …

Beate Dahmen

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