Früher fand Jonas Lesen manchmal blöd. Wenn Papa vor dem Memory-Spielen erst die Zeitung auslesen wollte. Oder wenn Mama Jonas mit in eine Buchhandlung schleppte und sich da in Bücher vertiefte.
Aber heute: Ohne ein Kapitel von Jim Knopf, vom Räuber Hotzenplotz oder vom Sams, das Mama oder Papa vorliest, geht Jonas nicht ins Bett. In der Bücherei stöbert er selbst nach Kinderbüchern und entscheidet, welche er ausleihen möchte; sogar einen Büchereiausweis hat er schon. Wenn seine Kinderzeitschrift im Briefkasten liegt, fällt er gleich darüber her. Außerdem beschäftigt er sich öfter mit interaktiven Büchern und Kinderbuch-Apps; die kann er mühelos alleine „lesen“, wenn seine Eltern gerade keine Zeit haben.
Die freuen sich, dass Jonas so viel Spaß an Büchern hat. Nicht nur, weil er deshalb hochmotiviert ist, lesen zu lernen, und weil Lesen auch in Zeiten von Multimedia und Internet wesentlich für die späteren Bildungs- und Berufschancen bleiben wird. Wie Jonas genießen sie die Nähe beim abendlichen Vorlesen und empfinden es selbst als Gewinn, mit ihm die Welt von Pippi Langstrumpf oder der doppelten Lottchen (neu) zu entdecken. Ausflüge bereiten sie oft mit (Kinder-)Sachbüchern über Burgen, Schiffe, Tiere oder Vulkane vor und nach. Lese-Früchte (nicht nur aus Büchern, sondern auch aus der Zeitung) gehören zum täglichen Gesprächsstoff am Esstisch. Und natürlich kümmern sie sich darum, welchen Lesestoff ihr Sohn bekommt. Bei Apps zum Beispiel ist ihnen wichtig, dass sie nicht zu In-App-Käufen verführen und die multimedialen Elemente den Inhalt sinnvoll vertiefen, statt nur zum Daddeln zu reizen.
Übrigens hat Jonas, seit er ein bisschen lesen kann, beim Vorlesen einen neuen Reiz entdeckt: Die wörtlichen Reden der Titelhelden liest er jetzt selbst. Dann wird Jonas zum kleinen Gespenst …
Weitere Tipps zur Leseförderung und Kinderbuch-Empfehlungen finden Eltern im Internet unter
www.stiftunglesen.de, www.borromedien.de, www.jugendliteratur.org