Religiöse Erziehung
Da geht noch was!
Die religiöse Erziehung meiner Kinder ist mir wichtig. Den Glauben, „nie tiefer zu fallen als in Gottes Hand“, empfinde ich als großartige Ermutigung fürs Leben; das möchte ich auch den Kindern vermitteln. Allerdings könnte ich dabei oft zusätzliche Anregungen und Rückenstärkung gebrauchen. Zum Beispiel wünsche ich mir …
- … zuallererst Zeit und Freiräume, um selbst öfter und tiefer über meinen Glauben nachzudenken,
- … Menschen, Gesprächskreise, denen ich mich anvertrauen und mit denen ich über mein Gottesbild, meine Fragen, meine Unsicherheiten sprechen kann,
- … Anregungen und Ansprechpartner in der Kirche, die mich als Mutter stärken, meine Fragen und Überlegungen ernst nehmen, keine einfachen Antworten geben, sondern mit mir und anderen tiefer bohren nach dem, was wirklich trägt im Leben, die uns (zum Beispiel beim Taufgespräch) nicht Formalien erklären, sondern darüber sprechen, was die Zusage ist, was „drin ist“ im Päckchen und was wohl Herausforderung am Glauben bleibt,
- … Gottesdienste und andere kirchliche Aktivitäten, die Kinder und Erwachsene im Gottvertrauen stärken und zum sozialen und ökologischen Engagement in der Welt ermutigen,
- … eine Kirche, die die Frohe Botschaft glaubhaft bescheibt und auch lebt, die sich um die Menschen kümmert, sie begleitet und aufrichtet, weil es immer um die Begegnung mit der Liebe Gottes geht, der Traditionen nicht im Weg stehen dürfen,
Atempause
Nicht daran, wie einer von Gott redet,
erkenne ich,
ob seine Seele durch das Feuer der göttlichen Liebe gegangen ist,
sondern daran,
wie er von irdischen Dingen spricht.
Simone Weil
- … eine kirchliche Kinder- und Jugendarbeit, die die Sprache der Kinder und Jugendlichen spricht und sich mit ihnen auf die fragende Seite stellt, Vater-Kind-Zeltlager mit spirituellen Elementen, Gottesdienste im Freien und vieles andere, das Menschen gezielt je nach Alter und Lebenslage einlädt,
- … die Wertschätzung der besonderen Kompetenz von „Laien“ nicht nur im sozialen Engagement zum Beispiel für Fremde und Geflüchtete, sondern auch in seiner zentralen religiösen Bedeutung.
Ich weiß: Als Christin bin ich „gerufen“, „meine“ Kirche aktiv mitzugestalten. Es wäre schön, dabei das Gefühl zu haben: Da geht noch mehr. Es lohnt sich, für meine Vision zu arbeiten.
Ina Fröhlich ist Mutter von zwei Kindern
und arbeitet als Sozialarbeiterin.