früher war’s das Fernsehen, heute sind’s eher Internet und Playstation – wenn die Kleinen montags in der Kita wie aufgedreht umherrennen, wenn Schüler quälend langsam lesen oder Kinder nur drinnen hocken statt, viel gesünder, draußen zu spielen.
Oder liegt’s vielleicht auch ein Stück weit an uns Eltern, wenn ein Kind keine sinnvolleren Hobbys für sich entdeckt? Wir könnten ja mal versuchen, gemeinsam etwas Neues auszuprobieren – einen Tauchkurs, den Vater und Tochter oder Mutter und Sohn zusammen besuchen, einen Kurs „Italienisch für die Reise“ vor den Sommerferien, eine Tierpatenschaft im Zoo, einen Schach- oder Kochclub… Hauptsache, es macht Eltern und Kinder Spaß und neugierig.
Okay, manchmal dauert es ein bisschen, bis der Spaß an der Sache sich einstellt – oft über Kontakte zu anderen Mädchen und Jungen. Dann müssen wir umso mehr Überzeugungsarbeit leisten oder gar sanften Druck ausüben, damit die Kinder nicht gleich wieder „hinschmeißen“. Mir und meiner „computersüchtigen“ Tochter hat zum Beispiel dieser Vertrag geholfen: „Dreimal gehst du zu den Pfadfindern. Wenn du danach keinen Bock mehr darauf hast, ist es okay.“ Ich war überrascht, wie schnell Anna Feuer gefangen hatte. Bis heute, acht Jahre später, hat sie kaum mehr ein Treffen und erst recht kein Pfadfinderlager mit Zelt und Lagerfeuer versäumt …
Petra Kleinz