Zuerst ist es nur eine Spöttelei über den „Babyschulranzen“. Kinderkram! Dann gehen Federmäppchen und Trinkflasche verloren. Schusselei? Aber warum wirkt das Kind neuerdings so bedrückt, geht es so mürrisch zur Schule, meidet es Kontakte zu Gleichaltrigen? Spätestens jetzt müssen Eltern hellhörig werden. Mobbing auf dem Schulhof?
Klar: So etwas gab es immer schon. Dass Kinder über andere tuschelten – so, dass die Betroffenen es sehr wohl merkten. Dass sie andere hänselten, beim Schulsport nur auf Anordnung des Lehrers in ihrer Staffel duldeten und hämisch erklärten: „Dich lade ich nicht zum Kindergeburtstag ein.“ Die Opfer waren oft Kinder, die irgendwie anders waren: die Dicken, die Neuen, die Braven. Vor allem: die Wehrlosen. Von „Mobbing“ sprach damals noch niemand. Vielmehr hieß es: So sind Kinder eben.
Nein, so sind sie nicht. Und inzwischen hat sich herumgesprochen: Mit harmlosen Hänseleien hat systematisches Mobbing nichts zu tun, erst recht wenn das Internet die Wirkung vervielfacht. Die ausgegrenzten Kinder leiden massiv. Viele haben Alpträume oder „unspezifische“ Bauchschmerzen; ihr Selbstbewusstsein geht gegen Null, die Schulleistungen lassen nach. Alleine kommen sie da nicht heraus; sie brauchen Hilfe.
Was Eltern tun können:
Dagegen raten Fachleute davon ab, die Mobber oder deren Eltern direkt zur Rede zu stellen. Möglicherweise fühlen sich manche dadurch sogar herausgefordert, ihre Attacken auf das „Mamakindchen“ noch zu verstärken.