Meine Kinder sollen auf gute Schulen gehen. Deshalb liegt mir sehr daran, die Arbeit dieser Schulen zu unterstützen, und deshalb habe ich mich zwölf Jahre lang als Klassen- und acht Jahre lang als Schulelternsprecherin engagiert.
Als Klassenelternsprecherin verstehe ich mich vor allem als Bindeglied und Weiterleiterin von Informationen in beide Richtungen. Die Zustände auf dem Pausenhof, der Geräuschpegel in der Klasse, das Pensum an Hausaufgaben — was immer die Kinder belastet und ihre Eltern aufregt, versuche ich, der Lehrerin zurückzuspiegeln, und helfe ihr so, zu reagieren und Abhilfe zu schaffen. Umgekehrt informiere ich „meine“ Eltern über Pläne der Lehrerin und der Schulleitung und melde ihre Meinungen und Vorschläge dazu zurück. Kurze Kommunikationswege helfen, diese gegenseitige Abstimmung auch bei schwierigen Fragen befriedigend zu lösen.
Auch auf Schulebene geht die Arbeit als Elternsprecherin über das viel belächelte Kuchenbacken und -verkaufen fürs Schulfest weit hinaus. Zum Beispiel konnte unser Schulelternbeirat durch hartnäckiges Nachfragen bei „höheren“ Stellen entscheidend dazu beitragen, den Unterrichtsausfall durch Langzeiterkrankungen von Lehrern, Verkehrsgefahren auf den Schulwegen und Probleme mit der baulichen Substanz der Schule zu entschärfen. Für die Kinder konnten wir Workshops zu Themen wie Gewaltprävention und Verkehrserziehung anregen. Allerdings: Die Wertschätzung der Schulleitung, die das voraussetzt, müssen Elternvertreter sich erarbeiten. Ich selbst hatte erst nach und nach das Gefühl, dass meine Mitwirkung in der Schule nicht nur als Pflicht betrachtet, sondern als Gewinn geschätzt wurde.
Astrid Adler
ist Mutter von vier Kindern (19, 16, 14, 11), Physiotherapeutin
und lebt mit ihrer Familie in Rheinland-Pfalz.