Sexuelle Gewalt an Kindern geschieht, und zwar täglich. Kinder sind körperlich schwächer als Erwachsene. Oft können sie sich selbst noch nicht aus Notsituationen befreien. Eine liebevolle und vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Kind kann Kinder schützen. Denn Mädchen und Jungen, die sich sicher fühlen, können in gefährlichen Situationen eher „Nein“ sagen.
Um stark zu werden, brauchen Kinder:
Kinder brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Das heißt: Kinder können ihre Bedürfnisse, ihre Erlebnisse, ihre Gedanken und Gefühle mitteilen. Die Eltern nehmen diese ernst und gehen darauf ein. Ein Kind, das sich genug beachtet und geliebt fühlt, kann Annäherungsversuche von anderen leichter ablehnen.
Die meisten Kinder lieben es zu kuscheln und in den Arm genommen zu werden. Aber auch schon die Kleinsten können zeigen, wann es genug ist. Sie drehen sich weg und zeigen: Ich mag jetzt nicht. Schon früh bemerken Kinder, ob ihre Signale respektiert werden. Ein starkes Kind entscheidet selbst, wann ihm Zärtlichkeiten guttun und wann nicht. Achtsame Erwachsene ermutigen es, zu seinen Gefühlen zu stehen.
Kinder spüren von Geburt an, was sich gut anfühlt und was nicht. In der ersten Zeit müssen ihre Eltern ihre Emotionen richtig verstehen und beantworten. Kinder brauchen auch die Hilfe ihrer Eltern, um ihren Gefühlen Namen zu geben. Sie lernen: So fühlt es sich an, wenn ich glücklich oder fröhlich bin, traurig oder wütend.
Das Kind lernt: Je genauer ich meinen Eltern sagen kann, was ich fühle, desto besser können sie mir helfen, wenn etwas nicht in Ordnung für mich ist.
Sehr wichtig ist es, die Gefühle der Kinder ernst zu nehmen. Jedes „Stell Dich nicht so an“ oder „So schlimm war das doch gar nicht“ lässt ein Kind zweifeln, ob seine Gefühle richtig sind.