Wenn mein Mann und ich auf unsere Enkelkinder (4 und 6 Jahre alt) aufpassen, beschweren sich die Kleinen ständig: Bei uns sei so vieles verboten, was sie zu Hause angeblich dürfen... Mir fällt es dann sehr schwer, mich durchzusetzen. Was kann ich tun?
Wenn Sie in England mit dem Auto unterwegs sind, fahren Sie links, auf dem europäischen Festland rechts. Genauso halten Sie es am besten mit unterschiedlichen Regeln in der Familie: Es gelten immer die Regeln dessen, der zu Hause ist. Das heißt: Wenn die Enkel Sie besuchen, bestimmen Sie als Gastgeber die „Spielregeln“. Kinder akzeptieren die „anderen“ Regeln in anderen Haushalten meist sehr schnell, wenn sie spüren: Die Erwachsene lassen sich und ihre Regeln nicht gegeneinander ausspielen.
Trotzdem lohnt es sich, wenn Sie sich einmal mit der „mittleren“ Generation zusammensetzen und darüber unterhalten, was wo erlaubt ist und was nicht, und nehmen Sie Ihre Enkel ruhig mit dazu. Das muss nicht darauf hinauslaufen, dass Sie die beiderseitigen Regeln angleichen; oft scheitert das schon an ungleichen äußeren Voraussetzungen (mehr oder weniger Raum, Lärm-empfindliche Nachbarn...). Viel wichtiger ist ein anderer Effekt: Ihre Enkel sehen dadurch, dass Mama, Papa, Oma und Opa an einem Strang ziehen – auch wenn die einen das Hopsen auf dem Sofa dulden und die anderen nicht.