Die Wunschzettel unserer Kinder werden immer länger, und ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich ihre Wünsche sind oder ob sie sich manches einfach wünschen, weil ihre Freunde es haben oder haben möchten.
Die Freunde im Kindergarten oder in der Schule sind nicht die einzigen, die Einfluss auf den Wunschzettel von Kindern haben; oft mischen auch das Fernsehen oder Sie selbst als Eltern dabei mit. Das bedeutet keineswegs, dass Sie solche Wünsche gleich als zweitrangig abtun können; manche Idee, auf die Kinder so kommen, kann sich mit der Zeit sogar zu einem echten „Herzenswunsch“ entwickeln.
Eigentlich gibt es nur einen zuverlässigen Weg, die wirklich nachhaltigen Wünsche herauszufinden: Sie müssen versuchen, an der inneren Welt ihrer Kinder teilzuhaben und so mehr über ihre Wünsche und Gedanken zu erfahren. Übrigens nicht nur in materieller Hinsicht, was den Inhalt des Wunschzettels angeht! Gut deshalb, wenn Sie sich oft Zeit nehmen können, mit Ihren Kindern zu spielen. Oder wenn Sie sich zu Hause oder bei einem Bummel zeigen und erklären lassen, was sie sich wünschen und warum – nicht nur jetzt in der Vorweihnachtszeit. Beim gemeinsamen Spielen können Sie am ehesten feststellen, wo die Vorlieben ihrer Kinder liegen und was ihnen vielleicht noch fehlt, um ihre Ideen zu verwirklichen oder Talente auszuprobieren. Das können zusätzliche Teile sein, die ein vorhandenes Spielzeug, eine Puppe oder ein Bausystem, sinnvoll ergänzen, vielleicht aber auch etwas, das ihrem Kind einen Zugang zu einer ganz neuen Welt (Musik, Sport, handwerkliche Techniken...) eröffnet. Die Möglichkeit, dass sich auch „Herzenswünsche“ als Irrtümer erweisen, können Sie zwar auch beim besten Bemühen nicht ausschließen – aber immerhin haben Sie dann Ihre Kinder noch besser kennen gelernt (und sie selbst sich auch).