Mai 2009

Mamma ante portas

Meine Mutter mischt sich, wie ich finde, sehr in unsere Familienangelegenheiten ein und verwöhnt die drei Kinder (3, 7 und 9 Jahre) viel zu sehr. Wie können wir uns dagegen wehren?

Auch wenn das vielen Eltern schwer fällt, weil sie den guten Willen ihrer (Schwieger-)Eltern schätzen und ihnen nicht weh tun möchten: Wenn Sie sich durch das Verhalten Ihrer Mutter beeinträchtigt fühlen, müssen Sie Ihre Grenzen deutlicher setzen. Sagen Sie Ihr zum Beispiel, wie schön es ist, dass sie sich für Ihre Familie engagiert und Sie bei der Erziehung entlastet (wenn Sie das wirklich so sehen). Bestehen Sie aber deutlich darauf, dass die Verantwortung für die Erziehung eindeutig bei Ihnen liegt und dass Sie in manchen Bereichen andere Vorstellungen haben, die Ihnen wichtig sind; je klarer und konkreter Sie diese Vorstellungen benennen, desto besser. Es gibt einfach Rollenunterschiede zwischen der Eltern- und Großelterngeneration, und es ist gut, das in einem offenen Gespräch zu klären.

Zu diesen Rollenunterschieden gehört allerdings auch, dass Großeltern nicht einfach der verlängerte Arm der Eltern sind. Kinder, selbst die kleinen, können sehr wohl unterscheiden und kommen meist problemlos damit zurecht, dass bei Mama und Papa andere Spielregeln herrschen als bei Oma und Opa. Versuchen Sie wo nötig einerseits, Ihre Mutter auf gemeinsame Regeln zu verpflichten, billigen Sie aber andererseits wo möglich ihren persönlich Stil im Umgang mit den Kindern zu. Umso eher wird sie verstehen, dass es dabei nicht um einen Machtkampf um die Zuneigung der Kinder geht, sondern um ein Zusammenspiel im Interesse der Kinder.

Falls das allerdings nicht funktioniert und Ihre Mutter Ihre „Erstzuständigkeit“ in zentralen Erziehungsfragen nicht respektiert, haben Sie keine Wahl: Dann müssen Sie ihren Kontakt zu den Kindern begrenzen.