Simon und Paul (5 und 7 Jahre alt) streiten viel. Oft rufen sie mich dazu, damit ich den Streit schlichte. Das endet aber regelmäßig damit, dass ich die Böse bin. Was kann ich tun?
Diese Erfahrung machen viele Erwachsene, wenn sie sich in Streitereien von Kindern einmischen. Ob sie das aus eigenem Antrieb tun oder weil die Kinder sie selbst darum bitten, spielt keine Rolle.
Die eindeutig klügste Lösung wäre also, sich herauszuhalten – aus mehreren Gründen:
Wenn Simon und Paul Sie also beim nächsten Streit wieder zu Hilfe rufen, könnte Ihre Strategie lauten: „Das ist Euer Problem! Ich traue Euch zu, das Ihr das alleine löst.“ Möglich, dass die beiden dann ihren Streit noch einmal verschärfen, um Ihre Entschlossenheit zur Neutralität zu testen. Dann brauchen Sie fürs erste gute Nerven (wie eine Mutter, die ihre Töchter einmal drastisch zurückwies: „Prügelt euch woanders, wo ich es nicht sehe!“) Letztlich wird diese Zurückhaltung aber dazu führen, dass Ihre Kinder mehr Eigenverantwortung übernehmen und Sie nicht mehr bei jedem Streit anrufen. (Davon profitieren sie nicht zuletzt auch bei Konflikten mit „fremden“ Kindern auf dem Spielplatz oder auf dem Schulhof!) Vor allem ist die Lösung dann die Idee der Kinder, die sie ganz anders mittragen werden als eine Lösung von „oben“ – und Sie sind nicht länger „die Böse“.