Samstag, 12:33 Uhr

November 2011

Computerspiel

Unsere beiden Söhne (9 und 11) wollen in ihrer Freizeit nur noch an den Computer, um zu spielen. Mir ist wichtig, dass sie sich auch draußen bewegen und an der frischen Luft spielen. Wie kann ich das erreichen?

Die Faszination, die Computerspiele auf viele Kinder ausüben, beruht vor allem auf zwei Gründen. Zum einen entführen viele Spiele sie heute in attraktive Spiel-Welten, die nicht nur grafisch überzeugend gestaltet sind, sondern auch Aufgaben stellen, an denen sie sich bewähren können und dadurch Bestätigung und Anerkennung erfahren. Zum anderen fehlen eben solche Aufgaben vielen Kindern und Jugendlichen in ihrer realen Umwelt. Eltern, die diese Hintergründe in ihrer Sorge um das ausufernde Computerspielen nicht wahrnehmen, geraten bei ihren Kindern schnell unter Verdacht, ihnen ihre Lieblingsbeschäftigung bloß madig zu machen. Zuallererst sollten Sie deshalb versuchen, die Freude Ihrer Söhne an ihren Spielen nachzuempfinden. Lassen Sie sich von ihnen zeigen, womit sie sich beschäftigen, sprechen Sie mit ihnen darüber, ohne gleich Urteile zu fällen, oder spielen Sie, soweit Ihre Zeit das zulässt, vielleicht sogar mit. Das kann die Kluft zwischen Ihnen und Ihren Söhnen verringern und ihnen das Gefühl vermitteln, dass Sie nicht einfach irgendetwas verbieten, sondern sich auch für ihre Wünsche und ihre Welt interessieren.

Bleibt die zweite Frage: Was können Sie tun, um die beiden vom Computer weg und an die frische Luft zu locken? Anders gefragt: Was hat die „frische Luft“ in Ihrer Umgebung Attraktives für Kinder und Jugendliche zu bieten? Wie steht es mit Freunden, Sportvereinen und anderen Freizeitangeboten? Natürlich können auch gemeinsame Unternehmungen in der Familie helfen – Fahrradtouren, regelmäßige Runden auf dem Trimmpfad, Schwimmbadbesuche. Bloße Gegengeschäfte („Ihr könnt drei Stunden lang Computer spielen, wenn ihr eine Stunde mit uns spazieren geht!“) machen allerdings wenig Sinn; Ihre Söhne kommen jetzt in ein Alter, in dem sie ihre Freizeit mehr und mehr selbstverantwortlich gestalten wollen und müssen; da braucht es schon Alternativen, die ihnen wirklich gefallen.

Entschiedenere Eingriffe sind allerdings gefordert, wenn Ihre Söhne über dem Computerspielen familiäre und/oder schulische Pflichten oder gar zu wenig Schlaf bekommen. Dann wäre tatsächlich eine strikte Begrenzung der Computer-Zeiten ratsam; wie Sie das am besten anstellen, erfahren Sie auf medienpädagogischen Seiten im Internet (wie www.klicksafe.de, www.internet-abc.de oder www.schau-hin.info). Auch ein Gespräch mit einem/r Erziehungsberater/in kann helfen.

Ein Trost: Zu dem Schreckgespenst eines vereinsamten, absonderlichen Nerds entwickeln sich die wenigsten Kinder und Jugendlichen. Phasen, in denen bestimmte Spiele eine besondere Attraktivität entfalten, kommen sicherlich vor; in einem intakten Umfeld werden sie sich aber bald auch wieder ihren Freunden und anderen Interessen widmen.

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