Unser Umzug liegt jetzt schon drei Monate zurück; seitdem geht Johanna (4) auch in den neuen Kindergarten. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie sich dort noch nicht integriert hat. Beim Bringen morgens wirkt sie lustlos, und eine Freundin hat sie offensichtlich auch noch nicht gefunden. Wie kann ich ihr dabei helfen?
Sich nach einem Umzug in einen anderen Kindergarten einzugewöhnen, ist für Kinder manchmal genauso schwer oder gar noch schwerer als die ersten Wochen als Kindergarten-Neulinge. Natürlich hat Johanna schon Kindergarten-Erfahrung. Aber die kann ihr möglicherweise gerade im Weg stehen, wenn sich nämlich die „neuen“ Erzieherinnen und Spielgefährten an den „alten“ messen lassen müssen. Und außerdem muss Johanna ja auch noch viele andere Veränderungen verarbeiten, die der Umzug mit sich brachte, vor allem die Trennung von liebgewordenen Menschen, Räumen und Gewohnheiten. Das braucht seine Zeit.
Die Integration „neuer“ Kinder in eine Kindergarten-Gruppe ist zunächst einmal die Aufgabe der Erzieherinnen. Sie sind dafür ausgebildet und haben (hoffentlich) ihre bewährten Konzepte, die den „Neuen“ den Einstieg erleichtern. Wenn sich dabei allerdings wie in Ihrem Fall nach drei Monaten keine Fortschritte abzeichnen, lohnt es sich sicher nachzufragen: Wie beurteilen die Erzieherinnen Johannas Rolle in der Gruppe? Findet sie tatsächlich so wenig Kontakt, wie Sie befürchten? Und wenn ja: Woran liegt’s? Wie ließe sich das ändern? Was genau könnten Sie als Mutter dazu beitragen?
Ganz sicher hilft es auch, wenn Sie selbst sich verstärkt um Ihre eigene Integration bemühen. Also: sich an der Elternarbeit im Kindergarten beteiligen, Kontakte zu anderen Eltern knüpfen, mit Johanna ’rausgehen auf den Spielplatz, zu Festen in der Nachbarschaft, und Angebote von Vereinen wahrnehmen. Und natürlich: ihr Haus weit öffnen, wenn Ihre Tochter dann wirklich zum ersten Mal ein anders Kind zum Spielen einladen möchte.
Es muss nicht immer teuer sein