Bald ist Weihnachten, und wir wollen unsere Kinder fair beschenken, damit es keinen Streit gibt. Müssen Geschwister (4, 8 und 13) denn alles im selben Geldwert geschenkt bekommen, damit es keinen Streit gibt?
Wie Kinder auf Geschenke reagieren, hängt sehr von ihrem Alter ab. Bei kleineren Kindern kommt es gar nicht so sehr auf den Wert an als vielmehr darauf, dass alle gleich oder ähnlich viele Geschenke bekommen. Sie fänden es höchst ungerecht, wenn der kleine Bruder unter dem Weihnachtsbaum sieben Päckchen auspacken dürfte, während sie selbst nur eins bekommen, auch wenn es einen weit höheren (Geld-)Wert hätte. Auch die Größe der Geschenke spielt für die Kleinen eine wichtige Rolle.
Ihre älteren Kinder dagegen wissen schon um den (Geld-)Wert der Dinge; deshalb macht es Sinn, um des lieben Familienfriedens willen ein Auge darauf zu haben. Manche Eltern tun sich auch selbst leichter bei der Suche nach „passenden“ Geschenken, wenn sie für Kinder im ähnlichen Alter jeweils die gleiche Summe veranschlagen.
Andererseits lässt sich eine absolute Gleichbehandlung kaum durchhalten. Zum Beispiel verbinden viele Familien das Angenehme mit dem Nützlichen und tätigen zu Weihnachten größere Anschaffungen für ihre Kinder wie ein Instrument oder einen Laptop, die früher oder später ohnehin anstehen; manchmal beteiligen sich sogar die Großeltern und/oder Paten daran. Dann macht es wenig Sinn, krampfhaft nach ähnlich teuren Geschenken für die anderen Kinder zu suchen. Außerdem freut sich der achtjährige Nachwuchskicker über seine neuen Fußballschuhe wahrscheinlich genauso wie die 13-Jährige über das weitaus teurere Keyboard.
Trotzdem: Auch beim besten Willen werden Sie Enttäuschungen wegen vermeintlicher Ungerechtigkeiten kaum vermeiden können. Das gehört zum Leben dazu. Sie - und auch Ihre Kinder - können damit umso besser umgehen, wenn Sie wissen: Wir haben die Geschenke für alle mit gleich viel Liebe und Sorgfalt ausgesucht. Und im nächsten Jahr ist vermutlich ein anderes Kind mit einem „großen“ Geschenk an der Reihe.