Nachdem er einige Absagen auf Bewerbungen für eine Lehrstelle erhalten hat, kümmert Markus (16) sich gar nicht mehr darum. Stattdessen lebt er von seinem Taschengeld nur faul in den Tag hinein und erklärt auf unsere Nachfragen, er habe doch „alles“ versucht und es sei sowieso „alles zwecklos“. Wir fühlen uns hilflos und wissen einfach nicht mehr, wie wir mit ihm umgehen sollen!
Ihre Unruhe über das Verhalten Ihres Sohnes ist nur zu berechtigt; mit seinen 16 Jahren und, wie ich vermute, einem Schulabschluss ist er durchaus in der Lage, selbst zum eigenen Lebensunterhalt beizutragen. Das wäre für Sie als Eltern überhaupt keine unangemessene Forderung, es entspricht einfach den Realitäten des Lebens!
Das bedeutet: Solange er keine Lehrstelle findet, könnte er erst einmal jobben. Und wenn sich auch dazu keine Möglichkeit bietet und er sich nicht finanziell am Haushalt und seinem Lebensunterhalt beteiligen kann, sollte er zumindest im Haushalt mithelfen. Als „Hebel“ dafür könnten Sie ihm dafür notfalls das Taschengeld kürzen – jedenfalls soweit er es nicht für dringend notwendige Anschaffungen (wie Kleidung) benötigt und solange er nicht aktiv versucht, seine Lage zu verbessern.
Gleichzeitig würde ich allerdings versuchen, ihm Mut zu machen. Natürlich ist es für einen 16-Jährigen frustrierend, wenn es auf seine Bewerbungen nur Absagen hagelt! Versuchen Sie also, sich mit ihm hinzusetzen und herauszufinden: Warum sind seine Bewerbungen gescheitert? Welche anderen Möglichkeiten hat er noch? Wo könnte er sich beraten lassen und Hilfe holen (Arbeitsamt, Arbeitsloseninitiativen)? Wenn er auf diese Weise erfährt, dass Sie ihn nicht aufgeben, wird ihn das sicher auch zu weiteren Versuchen ermutigen.