Dezember 2012

Schöne Bescherung?!

Bei der Bescherung am Heiligen Abend erlebten wir im vergangenen Jahr einen Reinfall: Weil Carla (4) das Geschenk von Julian (6) haben wollte, machte sie ein Riesengeschrei. Das möchten wir dieses Jahr natürlich vermeiden…

Vor solchen Enttäuschungen sind weder Kinder noch ihre Eltern gefeit, so liebevoll die Großen ihre Geschenke auch aussuchen mögen. Denn manchmal ist das eigentliche Geschenk für den großen Bruder oder die große Schwester nur der Auslöser, nicht aber die eigentliche Ursache. Dahinter steht manchmal Bewunderung („Ich möchte auch so sein wie du!“), manchmal auch Eifersucht (weil der Papa vielleicht allzu deutlich zu erkennen gibt, dass er mit dem Technik-Baukasten mindestens genauso intensiv zu spielen beabsichtigt wie sein Sohn).

Rechthaberei oder große Belehrungen („Schau mal, die schöne Puppe!“) helfen da nicht weiter. Ihre Tochter ist erst einmal enttäuscht! Und diese Enttäuschung müssen Sie liebevoll auffangen. Sei es, indem Sie selbst mit Carla eines ihrer neuen Spielzeuge ausprobieren oder indem Sie sich alle gemeinsam mit Julians Geschenk beschäftigen. Wie auch immer: Enttäuschungen gehören zu unserem Leben dazu, und deshalb ist es gut, wenn Kinder schon in der liebevollen Umgebung ihrer Familie damit umzugehen lernen. Und wenn’s hart auf hart kommt und Carlas Geschenk überhaupt keine Gnade vor ihren Augen findet, dann können Sie ihr ruhig einen Umtausch anbieten. Tränen unter dem Weihnachtsbaum sind aber auf keinen Fall ein Zeichen von elterlichem Versagen; vielleicht veranlassen sie die Familie ja sogar dazu, sich noch liebevoller umeinander zu kümmern!

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