Samstag, 15:19 Uhr

Juni 2013

Leben wir uns auseinander?

Unsere Tochter Sarah ist gerade ein halbes Jahr alt, und ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass mein Mann und ich uns als Paar aus dem Blick verlieren. Das Baby beansprucht so viel Zeit und Aufmerksamkeit, außerdem hat Martin sich beruflich gerade selbstständig gemacht und deshalb oft einen Zehn-Stunden-Tag… Wie können wir verhindern, dass wir uns auseinanderleben?

Das geht vielen Paaren ähnlich, die gerade ihr erstes Kind bekommen haben. Sie durchleben eine Zeit, die schön und herausfordernd zugleich ist. Im Alltag regieren die Bedürfnisse des Babys, die Eltern und besonders die Mütter leben in einer „Rund-um die-Uhr-Rufbereitschaft“ und müssen sich in Aufgaben einarbeiten, die sie vorher nicht kannten. Verständlich, dass da die Paarbeziehung (hoffentlich nur vorübergehend) aus dem Blick gerät. Gut deshalb, dass Sie diese Entwicklung wachsam registrieren und etwas für Ihre Paarbeziehung tun wollen; schließlich ist sie das Fundament für Ihre Familie.

Nach der Geburt eines Babys bleiben vorerst nur „Reste“ an Zeit und Energie für die Pflege der Paarbeziehung (und persönlicher Hobbys) übrig. Die Hoffnung der Eltern, sich wenigstens abends von einem anstrengenden Tag mit dem Baby oder im Beruf erholen zu können, wird oft enttäuscht, weil sie beide erschöpft sind; zwei Hungernde können sich nun einmal nicht gut gegenseitig füttern. Die Aufmerksamkeit füreinander und die Wertschätzung für die Arbeit des anderen geht verloren, und so wächst die Gefahr von Unzufriedenheit und Streit.

Dieser Entwicklung entgegen zu steuern erfordert zunächst einmal weitere Energie. Am besten gelingt das gut vernetzten Paaren, die auf Hilfe und Unterstützung von außen zurückgreifen können. „Um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Großeltern, andere Familienmitglieder und manchmal auch Nachbarn sind gerne bereit, sich einen Abend lang um das Baby zu kümmern; mit Freunden, die Sie zum Beispiel in der Geburtsvorbereitung, bei der Rückbildungsgymnastik oder in Eltern-Kind-Gruppen kennen lernen, bieten sich als Partner fürs „Babysitting auf Gegenseitigkeit“ an. Dann könnten Sie - im Idealfall sogar regelmäßig einmal pro Woche – zu zweit miteinander ausgehen, sei es für den Anfang „nur“ zu einem Spaziergang, sei es zum Essen oder Tanzen oder was auch immer Ihnen gemeinsam Freude macht und als Paar gut tut.

Schwieriger ist das für Paare, die auf sich gestellt sind. Aber vielleicht schaffen Sie es ja, sich einen Abend in der Woche für eine gemeinsame Auszeit zu reservieren, auf den Sie sich so vorbereiten wie auf einen netten Abend mit Freunden, frei von Haushalts-Aufgaben und Nacharbeiten fürs Geschäft. Allein das Wissen, dass der Dienstag „unser Abend“ ist, lässt schon ein ganz anderes Paargefühl entstehen; das gemeinsame Ritual erspart es Ihnen zudem, jedes Mal aufs Neue einen „Termin“ zu finden. Mag sein, dass Ihnen das anfangs künstlich vorkommt; versuchen Sie’s trotzdem. Eine gelungene Paarbeziehung kostet manchmal Mühe; aber wenn beide sich diese Mühe geben, kommt der Rest von alleine.

Weitere Artikel und Linktipps zu diesem Thema finden Sie unter Familie von A-Z  unter dem Stichwort  Elternsein und Liebespaar bleiben und unter dem Stichwort Babysitter.

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