Samstag, 16:48 Uhr

April 2019

Mein Baby ist so anstrengend

Mein Baby ist so anstrengend
Foto: istockphoto.com

Meine Tochter Hanna ist jetzt vier Monate alt – und ich fühle mich mit jedem Tag müder, ausgebrannter und lebensunlustiger. Ich liebe mein Baby und versuche nach bestem Wissen und Gewissen auf seine Bedürfnisse einzugehen, aber sie hat ihren eigenen Kopf. Klar, das muss so sein und ist auch gut so; aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ein besonders anstrengendes Kind habe. Zum Beispiel will Hanna nicht im Kinderwagen oder in der Wippe liegen; dann brüllt sie, bis sie rot anläuft. Das ist purer Stress für mich.  

Wenn's nur um den Kinderwagen und die Wippe ginge, ließe sich Ihr Problem vielleicht ganz praktisch lösen, um Beispiel mit Hilfe eines Tragetuchs oder -beutels; darin hätte Anita ganz innigen Körperkontakt, der manche Babys zuverlässig beruhigt. Aber ich vermute, dass es Ihnen auch sonst im Alltag oft schwer fällt zu verstehen, was Anita Ihnen „sagen will“. Das geht vielen jungen Eltern ähnlich. Babys können ja nicht sprechen, sie äußern sich über Mimik, Gestik und Töne, von leisen bis hin zum Schreien. Und Schreien kann vieles bedeuten: Hunger, Müdigkeit, nasse Windeln, Bauchschmerzen… Dazu kommt: Manchen Babys fällt es besonders schwer, sich auf neue Situationen einzustellen, gerade auch beim Übergang zum Schlafen. Sie schreien dann sehr viel und lange, und das mehrmals täglich. Im Volksmund werden sie deswegen auch „Schreibabys“ genannt. 

Auf der anderen Seite stehen auch die Eltern vor einer ganz neuen Situation: Sie haben „Rufbereitschaft“ rund um die Uhr, Tag für Tag, keinen geregelten Feierabend und keine Urlaubszeiten, in denen sie „durchatmen“ und neue Kräfte schöpfen können. Dass sie diesen kleinen Menschen von ganzem Herzen lieben, lässt sie ihre Verantwortung noch umso mehr fühlen und verstärkt oft noch die Unsicherheit und die Angst zu „versagen“. 

Dabei ist es völlig normal, dass Eltern nicht immer  sofort die richtige „Übersetzung“ für die „Sprache“ ihres Babys finden. Oft müssen Mütter und Väter erst einmal ein paar Dinge ausprobieren, die ihr Baby aber gar nicht meinte. Es braucht einfach Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen! 

Hilfe dabei finden Eltern bei Elternschulen, Hebammenzentren und ähnlichen Einrichtungen, die Programme wie „Das Baby lesen“ oder „Das Baby verstehen“ anbieten. Erste Adressen bei akuten Problemen sind Sozialpädiatrische Zentren mit „Schreiambulanzen“ (Adressen im Internet unter www.elternsein.info). Wichtig ist aber auch, dass Sie nach Ihren eigenen Bedürfnissen schauen und dafür  sorgen, dass es Ihnen selbst gut geht; das gilt besonders, wenn Sie die alleinige oder hauptsächliche Erziehungsverantwortung tragen. Gibt es jemanden, der oder die Ihnen ab und zu Anita abnehmen kann, damit Sie Zeit für sich haben - um „aufzutanken“, sich zu erholen, Spaß und Lebensfreude zu haben? Das Aufräumen, Putzen und andere Arbeiten im Haushalt können dagegen warten!        

In unserer Rubrik Familie von A-Z finden Sie weitere interessante Artikel und Infos zu dem Thema Entwicklung des Kindes.

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