Die Advents- und Weihnachtszeit hat uns als Familie sehr gut getan. Wir hätten im neuen Jahr gerne mehr solche Auszeiten. Allerdings sind sowohl mein Mann und ich als auch unsere Kinder (Jona, 5 Jahre und Kira 7 Jahre) in verschiedenen Vereinen sehr aktiv. Wie schaffen wir es, alle Termine unter einen Hut zu bekommen und trotzdem entspannt Zeit als Familie zusammen verbringen zu können? (Kathrin, 37)
Das ist das Schöne an Feiertagen: Der Alltag macht Pause. Das Leben geht langsamer. Und wir merken, was uns wirklich wichtig ist. Es ist oft gar nicht so leicht, solche Auszeiten und Oasen in einem vollen Familienkalender unterzubringen. Doch wenn alle an einem Strang ziehen, klappt es bestimmt. Wir haben eine kleine Checkliste für Sie vorbereitet:
Zunächst einmal: Setzen Sie sich möglichst bald zusammen und sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, WAS genau die Advents- und Weihnachtszeit so besonders gemacht hat. Jede und jeder darf erzählen:
Mit dieser „Definition“ einer entspannten Familien-Auszeit „basteln“ Sie als nächstes Ihre ganz persönliche Ideen-Liste. Wenn Sie es kreativ angehen wollen, schreiben oder malen Sie die Vorschläge auf bunte Zettel (z.B. Post-its) und kleben sie auf ein großes Blatt Papier. So geht kein Gedanke verloren. Vielleicht möchten Sie auch eine Wunschkiste aufstellen, in die künftig alle Familienmitglieder Vorschläge für die gemeinsame Zeit werfen können.
Ganz wichtig: Es geht gar nicht darum, freie Tage komplett zu verplanen. Schauen Sie bewusst erst einmal auf die vermeintlich kleinen Dinge, die Sie in der Advents- und Weihnachtszeit als wohltuend erlebt haben. Vom Spielnachmittag über das gemütliche Kaffeetrinken bis hin zum Besuch bei Oma und Opa ist alles drin. Überlegen Sie, was für Ihre Familie passt.
Damit sich diese kleinen Oasen in Ihren trubeligen Alltag einbauen lassen, sprechen Sie am besten erst einmal die fest verplanten Zeiten gut miteinander ab. Viele Menschen denken, Termine gehören in die Kita, die Schule und die Arbeit – und entwickeln einen Widerwillen, auch im Privaten Termine abzusprechen. Doch gerade, wenn in der Familie mehrere aktive Menschen zusammenkommen, ist eine gute Planung wichtig.
Alle regelmäßigen Termine, etwa in Ihren Vereinen, notieren Sie am besten in einem Familienkalender, der für alle zugänglich ist. Gemeinsam können Sie jetzt zum Jahresbeginn nach freien Zeitfenstern Ausschau halten – und dort ihre „Familienzeiten“ eintragen: Eine Kerzenstunde. Ein Spielenachmittag am Wochenende. Oder was auch immer ihnen allen Freude bereitet. Steht ein solcher „Termin“ fest im Kalender, bekommt er direkt eine ganz andere Verbindlichkeit und erscheint als genauso wichtig wie andere Verabredungen.
Bei alldem: Legen Sie die Latte nicht zu hoch. Es geht gar nicht darum, schon jetzt zum alles bis ins Letzte festzulegen. Vielleicht möchten Sie mit dem Kalendereintrag „Familienzeit“ auch einfach eine oder mehrere Stunden in der Woche (oder im Monat) markieren, in denen Sie einfach das Zusammensein genießen. Und dann spontan überlegen, was gerade stimmig ist für alle.
Sabine Maria Schäfer
Erziehungsberaterin, systemische Familientherapeutin und "Kess-erziehen" - Kurs-Referentin
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