Sonntag, 02:05 Uhr

Fastenzeit

Wissenswertes rund um die Fastenzeit

Wissenswertes rund um die Fastenzeit

Aschermittwoch: Bedenke Mensch, dass du Staub bist

Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Im Gottesdienst bezeichnet der Priester die Stirn der Gläubigen mit einem Aschekreuz. Er spricht dazu: »Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst!«, oder: »Kehre um und glaube an das Evangelium.« Die Asche – Symbol der Vergänglichkeit und der Reinigung – wird traditionell aus den Palmzweigen gewonnen, die am Palmsonntag des Vorjahres übriggeblieben sind. In der frühen Kirche begann am Aschermittwoch die öffentliche Buße. Den Büßern, deren Sünden in der Öffentlichkeit bekannt waren, wurde ein Bußgewand angelegt und sie wurden mit Asche bestreut. Als die öffentliche Buße im 10. Jahrhundert außer Gebrauch kam, übertrug sich die Asche-Symbolik auf alle Gläubigen. Das Aschenkreuz auf der Stirn der Gläubigen versinnbildlicht den Beginn der Bußzeit und des Fastens.

Fastenzeit

Bei den Christen bezeichnet die Fastenzeit die Vorbereitung auf Ostern. Sie beginnt unmittelbar nach Karneval und endet mit der Osternacht. Seit dem Jahr 325 ist sie auf 40 Tage festgelegt. Die Sonntage in der Fastenzeit gelten nicht als Fastentage und werden deshalb nicht mitgezählt. Früher aßen die Menschen in der Fastenzeit nur eine Mahlzeit am Tag, zum Beispiel Gemüse- oder Fischsuppe. Heute gelten in der katholischen Kirche Aschermittwoch und Karfreitag als Fast- und Abstinenztage: Die Gläubigen sollen nur eine volle Mahlzeit am Tag und je zwei kleinere Stärkungen zu sich nehmen. Auch der Verzicht auf Fleisch gehört dazu. Kinder, alte oder kranke Menschen brauchten zu keiner Zeit auf Nahrung zu fasten.

40 Tage

Nach dem Vorbild des Fastens Jesu in der Wüste legte die Kirche die Länge der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte fest. Die 40 als Zeiteinheit kommt in der Bibel häufiger vor: Die Israeliten wandern 40 Jahre durch die Wüste (Ex 16,35), Mose begegnet Gott 40 Tage auf dem Berg Sinai (Ex 24,18) und 40 Tage nach der Auferstehung Jesu wird Christi Himmelfahrt gefeiert (Apg 1,3).

Beten, fasten, geben

Für die Fastenzeit werden Christen drei Dinge mit auf den Weg gegeben: beten, fasten und geben. Die Gläubigen sollen sich in der Fastenzeit besonders gegen Not und Ungerechtigkeit einsetzen, direkt vor der eigenen Haustür oder indem sie die Hilfswerke der Kirchen – zum Beispiel das Hilfswerk Misereor, das jährlich seine Fastenkollekte durchführt – unterstützen. Beim Beten und Fasten nimmt man sein eigenes Leben in den Blick, um – befreit von manchem Ballast – sich neu auf Gott hin auszurichten. »Ich misstraue einem Fasten, das nichts kostet und das nicht schmerzt. Fragt euch, worauf ihr verzichten könnt und teilt mit den Armen«, so Papst Franziskus.

Im Gottesdienst fasten Augen und Ohren mit

In den Gottesdiensten der Fastenzeit wird auch an Sonntagen kein Halleluja gesungen. Ebenso gibt es kaum Blumenschmuck in der Kirche. Ab dem 5. Sonntag der Fastenzeit werden Standbilder und Kreuze durch violette Tücher verhüllt. Am Gründonnerstag läuten in der Messe beim Gloria alle verfügbaren Glocken der Kirche. Danach verstummen sie bis zur Osternacht. Anstelle der Glocke werden Ratschen (Holzklappern) verwendet. In manchen Gegenden heißt es im Volksmund: »An Gründonnerstag fliegen alle Glocken nach Rom – in der Osternacht kommen sie gesegnet wieder!« Auch die Orgel schweigt in dieser Zeit. Diese Maßnahmen während der Fastenzeit verleihen dann dem Osterfest einen zusätzlichen Glanz.

Den Kreuzweg gehen

In jeder Kirche, meist an den Seitenwänden, ist der Kreuzweg Jesu abgebildet. Vierzehn Stationen zählt ein Kreuzweg. Jede Station zeigt einen Ausschnitt aus dem letzten Tag Jesu. Seine Verurteilung, wie er das Kreuz trägt, wie er auf seinem langen Weg mehrfach stolpert. Dann die Hinrichtung Jesu und wie er schließlich vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt wird. Bis heute bewegt der Kreuzweg die Menschen. Der berühmteste Kreuzweg wird in Jerusalem nicht nur angeschaut, sondern tatsächlich gegangen. Mit einem riesigen Kreuz zieht dort ein Jesusdarsteller durch die Via Dolorosa, die Schmerzensstraße, und führt drastisch den letzten Weg Jesu vor Augen. In der Fastenzeit erinnern Christen mit Kreuzwegandachten an den Leidensweg Jesu – und sie beten angesichts des Leids der Menschen heute.

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