Samstag, 16:43 Uhr

Gründonnerstag

Erinnerung wachhalten und Zukunft gestalten

Es duftet nach gerösteten Haselnüssen. Die brauchen wir gleich, um die Nusstorte fertig zu machen. Nusstorte war Omas Lieblingskuchen. Und so backen wir sie einmal im Jahr um ihren Todestag. Wir Enkel treffen uns mit ihren inzwischen auch schon alt gewordenen und unseren Kindern, ihren Urenkeln. Bei Kaffee, Tee und Nusstorte tauschen wir Erinnerungen aus, erzählen unseren Kindern, was Oma uns bedeutet hat. Und fragen uns: Was würde (Ur-)Oma wohl dazu sagen? Worauf wäre sie stolz? Was würde sie von uns erwarten?

Zurückschauen und sich erinnern

Ein klein wenig ist es so auch mit dem „letzten Abendmahl“, das wir am Gründonnerstag besonders feiern. Es heißt so, weil es das Abschiedsmahl von Jesus war: Zum letzten Mal hat er mit seinen Jüngern gefeiert und gegessen. Dabei teilte er Brot und Wein an sie aus und bat sie, es zu seinem Andenken weiterhin so zu halten.
Seitdem treffen sich Menschen, die an Jesus glauben, um miteinander Abendmahl zu halten, Eucharistie zu feiern. Sie schauen zurück und erinnern sich daran, was Jesus getan hat: Wie er Kranke geheilt, Ausgegrenzte wieder in den Kreis aufgenommen hat, wie er Verzweifelten neuen Lebensmut gegeben hat. Jeder Mensch ist von Gott geliebt, ist dabei seine Botschaft. Und macht es so wie ich: Handelt so, dass dies untereinander spürbar und erfahrbar wird. Das ist der Auftrag, der mit diesem Mahl verbunden ist. Wir müssen uns der Frage stellen: Was würde Jesus dazu sagen, was würde er von uns erwarten? In unserer Familie, im Blick auf mein eigenes Leben, im Blick auf unser Zusammenleben mit den Menschen in unserer Nachbarschaft und darüber hinaus.

"Ich bin bei euch!"

Dafür einzustehen, dass es in der Partnerschaft, in der Familie, in der Gesellschaft fair zugeht, ist beileibe kein Zuckerschlecken. Im Anschluss an das Mahl wird Jesus verraten und gefangen genommen, sein Leidensweg beginnt. Jesus im Tun nachzufolgen, endet hier bei uns zum Glück nicht mit dem Tod - aber als „Gutmensch“ wird man schnell beschimpft.
Bei unserer Oma sind wir als Familie selbst auf die Idee gekommen, sie so in Erinnerung und lebendig zu halten. Bei Jesus war es anders. Er hat er uns selbst den Auftrag gegeben, dies zu seinem Gedächtnis zu tun. Toll von ihm, dass er nicht nur für die Menschen damals, sondern auch heute für uns sorgt, indem er uns dieses Mahl geschenkt hat. Und noch mehr: Er hat gesagt, wenn ihr das tut, bin ich ganz bei euch. Ich stärke euch, gebe euch Kraft. Ihr müsst keine Angst haben, egal was kommen mag.

Das hätte Oma uns nicht zusagen können.

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