Damals zu Pfingsten war Jerusalem voll mit Menschen aus aller Welt. Auch die engsten Anhänger des Jesus von Nazareth saßen in Jerusalem zusammen. So recht trauten sie sich nicht aus ihrem Bau. Sie fürchteten, es könnte ihnen genauso ergehen wie ihrem Herrn, also Verfolgung, Verhaftung, Verurteilung zum Tod.
Was beim ersten Pfingstwunder in Jerusalem genau geschah, lässt sich nur erahnen. Vertraut ist uns aber, wie sich der Wunsch anfühlt, sich so ausdrücken zu können, dass ich verstanden werde – auch mitten in einem angstmachenden Gewirr von unterschiedlichen Ansprüchen, Meinungen und Hoffnungen. Wie viel Kraft und Mut es kostet, es immer wieder zu versuchen, den/die andere zu verstehen. Und wie sich das große Glück anfühlt, wenn es gelingt. In unserer Sehnsucht nach einem guten Miteinander lässt Gott uns seinen Geist spüren. Mit einer zärtlichen und gewaltigen Botschaft: Ich gieße meinen Geist über Euch aus, den Geist der Kraft und der Liebe (1 Tim 1,7).
An Pfingsten bitten wir um den Geist Gottes:
Komm Heiliger Geist, kehr‘ bei uns ein!
Doch plötzlich war ihnen, als rüttele sie jemand auf, als hörte jede und jeder eine innere Stimme: »Habt keine Angst! Öffnet die Türen, geht raus und erzählt allen von dem, was Ihr mit Jesus Christus erlebt habt! Der Heilige Geist gibt Euch die Kraft und die Sprache, in aller Welt die Frohe Botschaft zu verkünden.« Machtvoll wie ein Feuersturm kam der Gottes Geist auf sie herab. Er schüttelte sie durch, fegte ihre Ängste weg:
Sie öffneten die Türen und verkündeten in allen Sprachen der Welt die Großtaten Gottes. Denn sie hatten einen neuen, den Heiligen Geist empfangen. Und alle konnten in ihrer Muttersprache verstehen, was die Jünger Jesu sagten.