Unsere "Atempausen" sind eine Sammlung von kleinen Impulsen oder Gebeten aus den einzenen elternbriefen du+wir, die einladen zum Innehalten und Kraft schöpfen.
Zwischen den
beiden Polen
den Elektroden
zündet der Funke
Aus der Spannung
zwischen den beiden
stromführenden
Kohlen strahlt die
leuchtende Kraft
der Lichtbogen
Mitten unter uns
von Mensch zu Mensch
zwischen dir und mir
die Liebe
das Ereignis
Gottes
aus: Lothar Zenetti, Auf Seiner Spur.
Texte gläubiger Zuversicht, © Matthias Grünewald Verlag.
Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG,
Ostfildern 2011, www.verlagsgruppe-patmos.de
Nicht daran, wie einer von Gott redet,
erkenne ich,
ob seine Seele durch das Feuer der göttlichen Liebe gegangen ist,
sondern daran,
wie er von irdischen Dingen spricht.
Simone Weil
Gesegnet sei
euer Wandern
durch Täler und Höhen
durch Wiesen und Wälder
durch Schluchten und Irrwege
Gesegnet sei
euer Ringen nach Sinn
im Aushalten von dunklen Stunden
der Verzweiflung und der Empörung
Gesegnet sei
euer dankbares Ernten
von Früchten der Achtsamkeit
die zu einer bewussten Lebensgestaltung bewegen
Gesegnet sei
euer Gestalten von Zwischen-Räumen
damit echte Begegnungen
gefördert werden
die zur Tiefe des Lebens führen
aus: Pierre Stutz, Zeit des Wachsens, Zeit des Reifens.
Leben im Rhythmus der Jahreszeiten
© 2007 Verlag Herder GmbH, Freiburg i.Br.
Ich suche nicht – ich finde.
Suchen – das ist Ausgehen von alten Beständen.
Und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem in Neuem.
Finden – das ist das völlig Neue!
Das Neue auch in der Bewegung.
Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!
Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen,
die sich im Ungeborgenen geborgen wissen,
die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden,
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht – menschlich beschränkt und eingeengt – das Ziel bestimmen.
Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis
im Außen und Innen:
Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen,
der in aller Angst des Loslassens doch die Gnade des Gehaltenseins
im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.
Pablo Picasso
Was ich am ersten Tag meines Lebens
schon alles gemacht habe:
Ich bin auf die Welt gekommen,
habe meine Mutter und meinen Vater
zu Eltern gemacht und die Eltern
meiner Eltern zu Großeltern.
Viele meiner künftigen Mitmenschen
habe ich glücklich gemacht,
einige stolz, andere ängstlich,
einige neugierig (auf mein Geschlecht),
andere besorgt um mein Wohl.
Und das alles mit lautem Gebrüll
nach neun Monaten Warten.
So bin ich!
Eure Tochter/Euer Sohn
Conrad M. Siegers
Den Namen weiß ich nicht. Doch du bist einer
Der Engel aus dem himmlischen Quartett,
Das einstmals, als ich kleiner war und reiner,
Allnächtlich Wache hielt an meinem Bett.
Wie du auch heißt – seit vielen Jahren schon
Hältst du die Schwingen über mich gebreitet
Und hast, der Toren guter Schutzpatron,
Durch Wasser und durch Feuer mich geleitet.
Du halfst dem Taugenichts, als er zu spät
Das Einmaleins der Lebensschule lernte.
Und meine Saat, mit Bangen ausgesät,
Ging auf und wurde unverhofft zur Ernte.
Seit langem bin ich tief in deiner Schuld.
Verzeih mir noch die eine – letzte – Bitte:
Erstrecke deine himmlische Geduld
Auch auf mein Kind und lenke seine Schritte.
Er ist mein Sohn. Das heißt: er ist gefährdet.
Sei um ihn tags, behüte seinen Schlaf.
Und füg es, daß mein liebes schwarzes Schaf
Sich dann und wann ein wenig weiß gebärdet.
Gib du dem kleinen Träumer das Geleit.
Hilf ihm vor Gott und vor der Welt bestehen.
Und bleibt dir dann noch etwas freie Zeit,
Magst du bei mir auch nach dem Rechten sehen.
Mascha Kaléko
aus: In meinen Träumen läutet es Sturm.
© 1977 Deutscher Taschenbuch Verlag,
München
Mich setzen
alles Erlebte dieses Tages setzen lassen
dir anvertrauen
Tief ein- und ausatmen
Dankbarkeit spüren
über all das Gelungene
das mich nun ausruhen lässt
Tief ein- und ausatmen
innehalten
mit all den ungelösten Fragen
damit ich sie danach
mit neuer Kraft angehen kann
Einfach dasitzen
weil du in mir wohnst und wirkst
und mich im Ein- und Ausatmen
erleben lässt
wie mein Wert aus meinem Sein entspringt
Pierre Stutz
aus: 50 Rituale für die Seele,
© 2011 Herder Verlag GmbH, Freiburg i. Br.
Ich bin Gott für dieses Kind.
Und doch
kann ich es nicht zum Schlafen bringen,
wie ich es will.
nach Nancy Fuchs
Nicht nur
an ein Wunder glauben
Nein, es sehen
mit eigenen Augen
und es in den Armen halten
voller Angst
es könnte zerbrechen
und mitfühlen
mit dem Glück der Mutter
die ihm Leben schenkt
und Geborgenheit gibt
an ihrer Brust
Conrad M.Siegers
Das Kostbarste im Leben
ist zugleich das Verletzlichste.
Tautropfen können
schon morgen zu Tränen werden.
Was heute blüht,
kann jederzeit verdorren.
Darum lass uns
den Augenblick genießen.
Jetzt.
Ingrid Schreiner
aus: Zu Zweit. Adventsmomente für die Partnerschaft,
© Echter Verlag Würzburg 2014, S. 17
ein Kind ist uns geboren
an einem Tag im Mai
Mikrocephalus sagen die Ärzte
motorisch und psychisch retardiert
Nils kann schon sitzen
Sebastian kann Papa rufen
Unser Kind kann lächeln
Miriam kann krabbeln
Birgit kann jetzt laufen
Natascha kann auf Treppen steigen
Mirko kann alleine essen
Nina kann aus der Tasse trinken
Unser Kind kann glücklich sein
Sascha kann ein Liedchen singen
Dominik kann Ball spielen
Mikel kann schon Bilder malen
Unser Kind kann lieben
Gerd Gotzmann
Das Kostbarste im Leben
ist zugleich das Verletzlichste.
Tautropfen können
schon morgen zu Tränen werden.
Was heute blüht,
kann jederzeit verdorren.
Darum lass’ uns
den Augenblick genießen.
Jetzt.
Ingrid Schreiner
aus: Zu Zweit.
Adventsmomente für die Partnerschaft
© Echter Verlag Würzburg 2014, S. 17
Ich habe einen Traum von meinem Leben:
Alle Menschen leben in Frieden und glücklich zusammen.
Keiner braucht sich mehr Sorgen um die Zukunft zu machen,
nicht für sich und nicht für seine Kinder.
Alle gehen liebevoll miteinander um.
Kein Unrecht geschieht,
jede und jeder darf so sein, wie er und sie möchte.
Ich habe einen Traum von meinem Leben,
von mir und meiner Familie.
Den ich heute leben kann.
Martin Bartsch
Du bist du.
Du bist keine Kopie
von irgendwem.
Es gibt dich nur als Original.
Verzeih mir,
wenn ich dich manchmal
mit anderen vergleiche.
Sieh es mir nach,
dass ich von Zeit zu Zeit
Anstoß nehme
an deinen Ecken und Kanten.
Du bist eben du.
Und so — genau so —
liebe ich dich.
Ingrid Schreiner
aus: Zu Zweit.
Adventsmomente für die Partnerschaft
© Echter Verlag Würzburg 2014, S. 73
Wir könnten Menschen sein.
Einst waren wir schon Kinder!
Wir sahen Schmetterlinge,
wir standen unter dem silbernen Wasserfall.
Wir sahen den huschenden Glanz
im Innern der Muschel.
Wir sahen alles,
wir hielten die Muschel ans Ohr;
wir hörten das Meer.
Wir hatten Zeit!
Max Frisch
aus: Gesammelte Werke,
Suhrkamp Verlag
Ihr beide
seid das Licht in dieser Welt
Euer Erscheinen macht froh
Eure Nähe macht warm
Eure Liebe macht sehend
Diese Welt braucht Euer Licht
Löscht es nicht aus
Conrad M. Siegers
Das Schönste für ein Kind ist Sand.
Ihn gibt‘s immer reichlich.
Er rinnt unvergleichlich
zärtlich durch die Hand.
Weil man seine Nase behält,
wenn man auf ihn fällt,
ist er so weich.
Kinderfinger fühlen,
wenn sie in ihm wühlen,
nichts und das Himmelreich.
Denn kein Kind lacht
über gemahlene Macht.
Joachim Ringelnatz
sind sie noch kleine Kinder.
Aber ihre Schuhe zeigen,
dass sie bald schon
eigene Wege gehen.
Aufhalten kannst du sie nicht.
Du kannst für das Schuhwerk sorgen.
Und Gott bitten,
dass er deinen Kindern
sichere Wege gibt
und verlässliche Freunde.
Quelle unbekannt
für Luc zum 2. Geburtstag
Wir wünschen Dir
dass Du die Liebe,
die wir Dir schenken,
anderen mitteilst,
dass die Freude,
die wir Dir machen,
auf andere ausstrahlt,
dass die Hindernisse,
die Dir begegnen,
Dich stark machen,
dass das Unglück,
das Dich trifft,
nicht mutlos macht,
dass jeder Streit,
in den Du gerätst,
Dich einfühlsamer und zärtlicher macht.
Wie Du selbst gesegnet bist,
so werde zum Segen für andere.
Conrad M. Siegers
Geduld und Liebe
lassen uns ernten,
was wir gesät haben.
Wir pflücken
vom Baum des Lebens,
was er uns schenkt.
Wir ernten,
was in uns gewachsen ist.
Wir genießen
die Farben der Reife
und die Fülle der Früchte.
Wir ernten,
was wir gesät haben.
Jeden Tag neu.
Ingrid Schreiner
aus: Zu Zweit. Adventsmomente
für die Partnerschaft,
© 2014 Echter Verlag GmbH, Würzburg
Miriam
in ihrem neuen Hochbett
wie der kleine Affe im Baumnest
ruhigeren und tieferen Schlafs
Träume
Das Gesicht so entrückt,
als wäre es nicht von der Welt
Und es sind Gottes Hände auch
die von oben greifen
und Dich
durch Fährnisse tragen
Franz Forster
Du hinter uns
hinter allem, was war
Kraft, die hervorbringt
die Leben will
Entfaltung
Du in uns
in allem, was ist
Kraft, die durchdringt
die Reifung will
Verwandlung
Du vor uns
vor allem, was wird
Kraft, die vorantreibt
die Liebe will
Vollendung
Lothar Zenetti
aus: Auf Seiner Spur. Texte gläubiger
Zuversicht © Matthias Grünewald Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2011. www.verlagsgruppe-patmos.de
weil du mich ganz in die Gegenwart holst,
meine Gedanken ganz auf den Moment
und dich verDICHtest.
Ohne Druck, ohne Überreden,
passiert es ganz automatisch und leicht.
Einfach durch dich.
Weil das Grübeln dann nichts bringt,
und all das, was wir wichtig nennen,
sich geradezu lächerlich macht,
vor deinem rotbewangten Lachen.
Darum.
Du!
David Walbelder
Wenn ich meine Kinder ansehe
wie sie schreien und toben
weinen und zornig sind
wie sie stolpern und fallen
dann denke ich Dein Reich
es kommt nie
Wenn ich meine Kinder ansehe
wie sie juchzen und singen
lachen und glücklich sind
wie sie hüpfen und springen
dann denke ich
Dein Reich
es ist schon da
Andrea Kohlen
Engel
du unsichtbarer,
unbegreiflicher Begleiter.
Verliere uns nicht
aus den Augen.
Lass uns erkennen,
wenn du Zeichen setzt
für die Gegenwart
des Göttlichen
in unserem Leben.
Ingrid Schreiner
aus: Ingrid Schreiner, Zu Zweit. Adventsmomente für die Partnerschaft, © 2014 Echter Verlag GmbH, Würzburg
das Vollkommene
erwarten
dem Unvollkommenen
trauen
Raum geben
für neue Entdeckungen
das Geschenkte
annehmen
absichtslos
der Sehnsucht trauen
und mutig
neue Pfade betreten.
Roswitha Paas
Schütze du,
was mir heilig ist,
weil ich es selbst
nicht vermag.
Hüte du,
die mir lieb sind,
weil ich sie selbst
nicht behüten kann.
Erhelle du,
was mir Angst macht,
weil du selbst
das Licht bist.
Berge du,
was ich begonnen habe,
weil du selbst
die Vollendung bist.
Martina Kreidler-Kos
aus: Martina Kreidler-Kos / Nikolaus Kuster / Ancilla Röttger (Hg.): Mein Leben leuchten lassen. Heute beten mit Klara und Franz von Assisi, © Patmos Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2015. www.verlagsgruppe-patmos.de
Gott des Friedens,
was ich zurzeit erlebe,
geht über meine Kraft
und ich drohe außer mir zu geraten.
Stärke mich mit deinem Geist,
dass meine Seele den inneren Frieden nicht verliert
und ich in Freiheit handlungsfähig bleibe:
Lass mich mit der Zunge Frieden bewahren,
in meinem Denken nicht aggressiv werden,
in meinem Herzen nichts Böses wünschen
und die Fassung nicht verlieren.
Lass mich klar und gut reagieren,
befreiend für mich
und für jene, die mir zusetzen.
Niklaus Kuster
aus: Martina Kreidler-Kos / Nikolaus Kuster /
Ancilla Röttger (Hg.): Mein Leben leuchten lassen.
Heute beten mit Klara und Franz von Assisi,
© Patmos Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2015.
www.verlagsgruppe-patmos.de
Gott segne Dich am Morgen,
wenn der neue Tag vor Dir liegt
wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.
Gott segne Dich am Mittag,
wenn Du im Trubel des Alltags fleißig dabei bist,
das Buch Deines Lebens zu schreiben.
Gott segne Dich am Abend,
wenn der Tag hinter Dir liegt,
Du Dir Dein beschriebenes Lebensblatt durchliest
und alles noch einmal Revue passieren lässt.
Gott segne und behüte Dich.
Jeden Tag aufs Neue.
Laura Heinrich
aus: Bernhard Sill, Beten. Wort sucht Gott.
© Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart 2018, S. 33
Im Garten meines Lebens
wachsen
Bäume
Blumen auf bunter Wiese
Im Garten meines Lebens
locken
verwilderte Winkel
undurchschaubares Dickicht
Im Garten meines Lebens
erkenne ich
Dornen
brennende Nesseln
Im Garten meines Lebens
darf alles da sein
birgt alles in sich
einen geheimnisvollen Sinn
Margot Bickel
Im Garten meines Lebens. S. 9. Aus: dies.; Trau deinem Herzen © 2018, Verlag am Eschbach, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG
www.verlag-am-eschbach.de.
Obwohl wir Gott nie gesehen haben,
sind wir wie die Zugvögel,
die an einem fremden Ort geboren,
doch eine geheimnisvolle
Unruhe empfinden,
wenn der Winter naht,
eine Sehnsucht nach der frühlingshaften Heimat,
die sie nie gesehen haben
und zu der sie aufbrechen, ohne zu wissen, wohin.
Ernesto Cardenal
zitiert aus: Andrea Schwarz, Frei! Sehnsuchtsvoll leben.
Die Botschaft der Wildgänse, adeo Verlag, 2016, S. 16
Gott, ich danke dir für dieses Knäuel aus Hoffnungen und Sehnsüchten, Erwartungen und Aufgaben, Verzauberungen und Herausforderungen, Gewissheiten und Ängsten. Ich danke dir für meine Familie. Manchmal, wenn ein Augenblick zum Nachdenken bleibt, erahne ich, was du uns in all dem Drunter und Drüber lehren willst. Und wenn ich „meine Lieben“ mit den Augen der Liebe anschaue, möchte ich sie dir anvertrauen. Schreib Du ihren Namen in deine Hand.
Michael Feil
Abenteuer Leben
Abenteuer Alltag
Eintönigkeit
oder Neugier
auf Begegnungen
Zu-Fälle
Entdeckungen
unzählige spontane Entscheidungen
Trau deinem Herzen
und
lade das Leben ein
Margot Bickel
Trau deinem Herzen. S. 39. Aus: dies.; Trau deinem Herzen © 2018, Verlag am Eschbach, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG www.verlag-am-eschbach.de
Trau
dem Engel der Ehrlichkeit
der dich auf dich selbst zurückwirft
damit du dir und anderen nichts mehr vormachst
was dir zutiefst widerspricht
Trau
dem Engel der Leichtigkeit
der deinen Handlungsspielraum weitet
damit deine Kreativität wachsen kann
und eine heilvolle Atmosphäre entsteht
Trau
dem Engel der Beharrlichkeit
der dein inneres Feuer nährt
damit Solidarität und Toleranz spürbar werden
Trau
dem Engel der Sinnlichkeit
der uns zur wohltuenden Zärtlichkeit berührt
zum Genießen all der Früchte der Schöpfung.
aus: Pierre Stutz, Der Stimme des Herzens folgen,
Jahreslesebuch © 2005 Verlag
Herder GmbH, Freiburg i.Br., S. 374
Schön und kraftvoll,
zart und zerbrechlich
ist unser Leben.
Jeder Tag ist ein Geschenk,
jeder Augenblick eine Gelegenheit
zu blühen und sich zu entfalten.
Manchmal ganz anders,
als wir es uns erdachten.
Ingrid Schreiner
aus: Ingrid Schreiner, Zu Zweit.
Adventsmomente für die Partnerschaft.
© Echter Verlag Würzburg 2014, S. 89
Gott baut sein Haus da,
wo er willkommen geheißen
und umarmt wird von Frauen und Männern,
die Freiheit und Hoffnung ausstrahlen,
die Geschmack am Leben vermitteln,
die das Leben erhellen.
Ermes Ronchi
aus: Ermes Ronchi, Die nackten Fragen des Evangeliums, Neue Stadt Verlag, 42018, S. 53
Gott,
am Ende dieses Tages komme ich zu Dir.
Ich lege mein Herz in Deine Hände,
denn Du nimmst mich so an, wie ich bin.
Ich bringe alles mit, was ich heute erlebt habe,
was mich bewegt, bedrückt und beglückt.
Alles lege ich in Deine Hände.
Bei Dir kann ich zur Ruhe kommen,
denn Du nimmst den Lärm des vergangenen Tages von mir.
Du schenkst mir die Gewissheit, bei Dir geborgen zu sein.
Laura Heinrich
aus: Bernhard Sill, Beten. Wort sucht Gott.
© Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart 2018, S. 30
Lass dich heute nicht verkrampfen
vertrau dem Fluss des Lebens
der dich verbindet
mit all den engagierten Menschen
die mit Entschiedenheit und Humor
mitten im Alltag stehen
Lass dich nicht leben heute
vertraue deiner Verwurzelung
die dich daran erinnert
wie seit Jahrhunderten
Frauen und Männer
aus der Kraft der Tiefe leben
Lächle deinem Tag zu
nicht einmal für allemal
sondern immer wieder
beim Verweilen im Augenblick
Pierre Stutz
in:
Der Stimme des Herzens folgen,
S. 72,
© 2005, Herder Verlag, Freiburg
Nicht hören,
nicht sehen,
nicht sprechen.
Nur da sein
und offen
für die Stille,
aufmerksam
für meine
inneren Bilder
und hellhörig
für die Töne
meines Herzens.
Ingrid Schreiner
aus: Ingrid Schreiner, Zu Zweit.
Adventsmomente für die Partnerschaft.
© 2014 Echter Verlag Würzburg, S. 87
Er segne die Wände deines Hauses,
die dich vor dem Wind und vor der Angst schützen.
Er segne das Dach,
das den Regen abwehrt und alle Bedrohungen.
Er segne den Fußboden,
der deinem Tritt Festigkeit gibt.
Er segne das Feuer in deinem Haus,
das dich bewahrt vor der Kälte und
vor der Verlassenheit.
Er segne deine Bank und deinen Tisch,
an dem du das Brot findest und den Wein.
Er segne dein Fenster
und sende dir viel Licht und freien Blick.
Er segne deine Tür,
sodass die Kommenden bei dir ein
gutes Willkommen finden
und einen Menschen, der ihnen ohne Angst begegnet.
Er segne dein Weggehen und dein Heimkommen
jeden Morgen, jeden Abend,
heute und morgen und für immer.
Quelle unbekannt
Gott segne
unseren Blick zurück
und unseren Schritt nach vorn.
Gott segne uns,
dass wir nicht nur das Brausen hören,
sondern auch das leise Säuseln des Windes,
der weht, wo er will.
Gott segne uns,
dass der Duft, den der Wind herbeiträgt,
in unseren Nasen den Geruch einer neuen Welt verbreitet.
Gott segne uns,
dass die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Liebe,
nach Zärtlichkeit und Frieden
auf den Flügeln des Windes zu uns reitet.
Gott segne uns,
dass wir vom Wind der Zukunft
ergriffen werden,
der uns von dort entgegenkommt,
wohin wir nicht mit eigener Macht,
aber mit Gottes Hilfe gelangen werden.
Quelle unbekannt
die Behutsamkeit seiner Hände,
die Güte seiner Augen,
das Lächeln seines Mundes,
die Treue seiner Schritte,
den Frieden seiner Worte,
die Wärme seines Herzens,
das Feuer seines Geistes,
das Geheimnis seiner Gegenwart!
Französischer Segensspruch
Göttliche Kraft
stärke deinen Rücken,
sodass du aufrecht stehen kannst,
wo man dich beugen will.
Göttliche Zärtlichkeit
bewahre deine Schultern,
sodass die Lasten, die du trägst,
dich nicht niederdrücken.
Göttliche Weisheit
bewege deinen Nacken,
sodass du deinen Kopf frei heben
und frei dorthin neigen kannst,
wo deine Zuneigung vonnöten ist.
Göttlicher Segen sei mit dir!
Quelle unbekannt
Ein Staubkorn
an deinem Sternenmantel
bin ich
Doch du
weißt genau
um mich
unter allem Staub
des Universums
hast du mir
einen Namen gegeben:
du kennst mich
behütest mich,
als wäre ich
ein Goldkorn
vor dir.
Ulrich Behrens